Passionsandacht 17.03.2021

Foto: E. Kraus


Auf dem Bild sehen wir heute, wie Maria ihren Jesus als Baby in den Armen hält. Sie hat ihn aufgezogen und begleitet ihn bis zum Kreuz. Das Kreuz steht hier im Vordergrund und weist uns auf die Veränderung hin, die nicht nur Jesus selbst, sondern auch alle Menschen, die ihm am Herzen lagen und die ihn begleitet haben, erwartet. Jesus wendet sich mit seinen Worten an seine Mutter Maria und an den Jünger Johannes, von dem erzählt wird, dass er der Lieblingsjünger Jesu gewesen ist.

„Frau, siehe, das ist dein Sohn!“, sagt er zu Maria und zu Johannes: „Siehe, das ist deine Mutter“. (Joh 19,26-27) Und von diesem Zeitpunkt an, nahm der Jünger Maria bei sich auf.

Diesmal geht es in den Worten Jesu nur indirekt um seinen Tod. Diesmal geht es um die, die zurückbleiben. Und die möchte Jesus gut versorgt wissen. Er will, dass die Menschen, die ihm bis zuletzt treu geblieben sind, sich in seinem Geiste umeinander kümmern, wie Jesus sich zu seinen Lebzeiten um sie gekümmert hat. Johannes wird von Jesus zum tatsächlichen und geistigen Adoptivsohn und zum Kümmerer und Fürsorger seiner Mutter Maria ernannt. Und umgekehrt bekommt Johannes mit Maria eine Mutter, die auch für ihn da sein wird.

 

 

Es geht in diesen Worten um den Wunsch nach Beziehungen untereinander, um den Wunsch, dass Menschen sich umeinander kümmern und füreinander sorgen, unabhängig davon, ob sie jetzt wirklich verwandt sind oder nicht.

Jeder Mensch braucht Kontakt, braucht Ansprache, braucht jemanden, auf den er sich verlassen kann, der unterstützt, der zuhört, der einfach da ist. Das hat sich auch in unserer Zeit heute nicht verändert. Im Gegenteil: In einer Welt, in der viele nur noch auf sich selbst und auf ihren eigenen Vorteil schauen, ist es dringend notwendig an diese Bedürfnisse anderer Menschen und an diese Anweisung, die uns Jesus mit seinen Worten gibt, zu erinnern.

Machen wir es uns doch diese Woche zur Aufgabe mal zu überlegen: Wen kenne ich, der meine Fürsorge, wie auch immer sie aussehen kann, braucht. Wer ist in meiner Umgebung, den ich unterstützen kann. Und es dann nicht beim Überlegen zu belassen, sondern auch tatsächlich zu handeln.