Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder! Heute sind wir eingeladen mit dem Psalm 98 einen Blick in die Natur zu wagen und uns für unseren Glauben inspirieren zu lassen. Das Meer brause, die Ströme klatschen in die Hände, alle Berge seien fröhlich. Denn er kommt. Manchmal scheint es, als wäre die Natur für Gott sensibler scheint als der Mensch.
Die Frage ist: Lassen wir uns mitreißen von der Natur, ihrer Schönheit und ihrer Stärke oder geben wir klein bei? Machen wir unseren Mund auf oder bleiben wir stumm, erdrückt von all dem, was gegen Gott ins Feld zu führen ist und was uns das Leben schwer macht?
Mit dem Predigtwort für den heutigen Sonntag (Lukas 19,37-40) sind wir aufgefordert, eben nicht stumm zu bleiben. Stimmen wir immer wieder ein in das Lob Gottes und so oft wie möglich auch in den Gesang. Und lassen wir uns von der Hoffnung stärken, dass das Lied der Jünger damals auch für uns heute gilt: Gelobt sei, der da kommt. Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe.
Sie haben keine Lust alleine spazieren zu gehen und wollen sich gerne über „Gott und die Welt“ unterhalten? Dann kommen Sie zu unserem nächsten „Walk and Talk“ in Weidenbach.
Treffpunkt: Mittwoch, 14. April 2021 um 15.00 Uhr im Pfarrgarten
Weitere Infos: Jeder darf kommen. Wir laufen ca. eine Stunde. Natürlich halten wir uns an die Corona-Vorgaben und laufen mit Abstand in Zweiergruppen. Bei unserem Treffpunkt bekommen Sie einen Lauf- und Gesprächspartner zugeteilt, eine gute Möglichkeit um auch mal mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Um die Anfangsschwierigkeiten zu überwinden und um ein Gesprächsthema zu haben, gibt es zu Beginn einen kurzen Impuls, über den Sie dann ins Gespräch kommen dürfen. Bitte bringen Sie zum Treffpunkt eine FFP2-Maske mit.
Ich freue mich, wenn wir uns sehen und auf gute Gespräche!
Ostern klingt nach. Ein paar Tage nach der Auferstehung Jesu haben es die Jünger um Jesus langsam verstanden: Jesus ist nicht tot. Er ist auferstanden. Er lebt. Damit ist auch ihr Leben neu geworden.
Quasimodogeniti heißt dieser erste Sonntag nach Ostern. Ein schwieriger Name, aber er heißt übersetzt etwas sehr Schönes. Er heißt: Wie die Neugeborenen. Auch wir sollen es erkennen und daran erinnert werden, dass der Glaube, der an Ostern seinen Anfang genommen hat, nicht ohne Wirkung bleibt. Er bedeutet neues Leben.
Eine Vertiefung zu diesen Gedanken finden wir im heutigen Predigtwort Johannes 21,1-14. Eine eigentlich bekannte Geschichte und beim genaueren Hinsehen doch irgendwie neu. Auch die Jünger am See Genezareth müssen erst zweimal hinschauen, um zu erkennen: „Es ist der Herr!“ Jesus ist auferstanden und er begegnet uns auch heute noch. Schauen wir also ganz genau hin!
Wie stellen wir und das Paradies vor? Überlegen Sie mal kurz. Welches Bild erscheint bei dem Wort „Paradies“ vor Ihren Augen?
Ein Bild von Frieden, von einer wunderbaren Natur, von einem Leben ohne Leiden, ohne Schmerzen, ohne Angst, Gefahren und Sorgen.
Ein Bild, das alles Schöne und Wunderbare in den Vordergrund stellt.
Im heutigen Wort am Kreuz spricht Jesus über das Paradies.
„Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ (Lk 23,43)
Auf unserem Bild zu diesen Worten sehen wir ein buntes Kreuz mit einer goldenen Krone im Hintergrund. Das Paradies bei Gott und der Weg dahin ist das Kreuz. Aber nicht nur das Wort „Paradies“ drängt sich hier in der Vordergrund, sondern auch das Wort „Heute“.
Gehen wir diesen Worten ein bisschen näher auf den Grund: Wann leben wir? Heute! Gestern ist gestern und wirkt womöglich mächtig nach, aber heute ist damit umzugehen. Wann leben wir? Jetzt! Die Zukunft mag locken oder drohen, nur heute können wir verantwortlich handeln! Im Jetzt und Heute zu sein ist gar nicht so einfach. Wir bleiben nicht selten in der Vergangenheit hängen, umkreisen die alten Verletzungen und vergangenes Versagen oder leben vom Kredit vergangener Großtaten. Ja, damals. Oder, wir verstricken uns in die Befürchtungen und Sorgen für die kommenden Tage und Jahre. Wie wird das wohl alles werden? Heute? Wann ist das?
Heute im Paradies. Da wären wir schon gerne. Heute im Glück! Heute im Frieden! Heute erfüllt!
Heute, trotz aller Schuld, ist der Durchbruch zur Herrlichkeit Gottes. Was steckt hinter diesem „Heute“? Zunächst, die feste Überzeugung: Gott ist gegenwärtig! Er ist präsent! Nicht Gestern oder Morgen, sondern Heute! Heute ist er bei uns. Hinter dem „Heute“ im Lukasevangelium steht die Botschaft: „Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist“
Und das ist Heute.
Das Wort „Heute“ hat hier wohl zwei Bedeutungen.
Zum einen meint es: Heute noch, unmittelbar nach seinem Tod wird der Verbrecher zu Jesus ins Paradies kommen, in den wunderbaren Garten des Himmels, den die Menschen seit jeher mit Paradies bezeichnet haben. Es gibt also keine lange Zeit des Wartens. Im Tod geschieht die Verwandlung und Erfüllung. Das ist ein tröstliches Bild für das, was uns im Tod erwartet.
Die zweite Bedeutung des Heute bezieht sich auf uns, so wie wir uns jetzt vorfinden. Wenn wir dem Wort Jesu trauen, wenn wir es eindringen lassen, in unsere Angst, Verwirrung, in unser nicht selten orientierungsloses Suchen und Versuchen, dann dürfen wir erfahren, dass wir mit Jesus heute schon im Paradies sind. Gott ist immer gegenwärtig. Im Wort ist Jesus jetzt bei mir. Und wenn er heute bei mir und mit mir ist, dann bin ich jetzt schon im Frieden – im Paradies – dem Ort des Friedens. Paradies, dieses alte persische Wort bedeutet: Garten der Schönheit, Garten der Liebe oder Garten des Friedens. In diesem Garten bin ich, wenn Jesu bei mir ist. Dann löst sich jetzt schon meine falsche Sorge, meine Angst, nicht gut genug zu sein, den eigenen und fremden Anforderungen und Erwartungen zu entsprechen auf. Dann entsteht heute schon ein tiefer Friede in mir. Ich brauche Jesus nicht vorzuweisen. Ich muss mir seine Liebe nicht erkaufen. Es braucht nur das Vertrauen des Verbrechers, der sich in seiner Aussichtslosigkeit an Jesus wendet und von ihm diese wunderbare Zusage erhält. „Heute noch…“
Wann leben wir? Heute! Wie beginnt das HEUTE? Immer dann, wenn ich die Wahrheit in mir und über mir gelten lasse und die Rüstung ablege, die das Herz davor schützt, sich berühren und bewegen zu lassen. Wo öffnet sich das Paradies? Jetzt, im Vertrauen auf den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat.
Im Vertrauen auf ihn finden wir jetzt schon Frieden! Das Paradies war nicht gestern und ist auch nicht morgen, es ist heute!
Auf dem Bild sehen wir heute, wie Maria ihren Jesus als Baby in den Armen hält. Sie hat ihn aufgezogen und begleitet ihn bis zum Kreuz. Das Kreuz steht hier im Vordergrund und weist uns auf die Veränderung hin, die nicht nur Jesus selbst, sondern auch alle Menschen, die ihm am Herzen lagen und die ihn begleitet haben, erwartet. Jesus wendet sich mit seinen Worten an seine Mutter Maria und an den Jünger Johannes, von dem erzählt wird, dass er der Lieblingsjünger Jesu gewesen ist.
„Frau, siehe, das ist dein Sohn!“, sagt er zu Maria und zu Johannes: „Siehe, das ist deine Mutter“. (Joh 19,26-27) Und von diesem Zeitpunkt an, nahm der Jünger Maria bei sich auf.
Diesmal geht es in den Worten Jesu nur indirekt um seinen Tod. Diesmal geht es um die, die zurückbleiben. Und die möchte Jesus gut versorgt wissen. Er will, dass die Menschen, die ihm bis zuletzt treu geblieben sind, sich in seinem Geiste umeinander kümmern, wie Jesus sich zu seinen Lebzeiten um sie gekümmert hat. Johannes wird von Jesus zum tatsächlichen und geistigen Adoptivsohn und zum Kümmerer und Fürsorger seiner Mutter Maria ernannt. Und umgekehrt bekommt Johannes mit Maria eine Mutter, die auch für ihn da sein wird.
Es geht in diesen Worten um den Wunsch nach Beziehungen untereinander, um den Wunsch, dass Menschen sich umeinander kümmern und füreinander sorgen, unabhängig davon, ob sie jetzt wirklich verwandt sind oder nicht.
Jeder Mensch braucht Kontakt, braucht Ansprache, braucht jemanden, auf den er sich verlassen kann, der unterstützt, der zuhört, der einfach da ist. Das hat sich auch in unserer Zeit heute nicht verändert. Im Gegenteil: In einer Welt, in der viele nur noch auf sich selbst und auf ihren eigenen Vorteil schauen, ist es dringend notwendig an diese Bedürfnisse anderer Menschen und an diese Anweisung, die uns Jesus mit seinen Worten gibt, zu erinnern.
Machen wir es uns doch diese Woche zur Aufgabe mal zu überlegen: Wen kenne ich, der meine Fürsorge, wie auch immer sie aussehen kann, braucht. Wer ist in meiner Umgebung, den ich unterstützen kann. Und es dann nicht beim Überlegen zu belassen, sondern auch tatsächlich zu handeln.