Ewigkeitssonntag 2021
Wir erinnern uns an geliebte Menschen und suchen Trost in den Worten aus Psalm 139.
Wir erinnern uns an geliebte Menschen und suchen Trost in den Worten aus Psalm 139.
„Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Das sind Fragen, die die meisten von uns schon mal sich selbst oder auch anderen gestellt haben. Und im Prinzip kann man sagen: Keine Frage ist spannender. Keine Antwort schwieriger. Wir wissen es nicht, wir können keine 100% richtige Antwort geben, wir können auch in Zeiten des Internets nirgendwo nachschauen und Belege oder Beweise für eine Antwort finden. Wir müssen oder wir dürfen uns hierbei auf unseren Glauben verlassen und dort nach Antworten suchen und fragen.
Wer fest verankert ist in der Gewissheit, dass wir unser Dasein aus Gottes Hand empfangen haben, der wird auch Zugang haben zu der Gewissheit: Wir gehen wieder heim zu Gott, der uns bisher geleitet hat, und zu Jesus, unserem Herrn und Heiland. Aber wie ist es mit denen, die Fragen und Zweifel haben? Wie können wir uns überhaupt den Himmel vorstellen, in den wir Christen kommen möchten? Wo ist er? Und wie ist das mit der Seele, wie wird sie weiterleben? Und wann und wie geschieht die Auferstehung der Toten, die wir im Glaubensbekenntnis bekennen. Eine mögliche Antwort finden wir in Worten von Jesus aus dem Johannes-Evangelium:
Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen. Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten. Und ich will wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin. (Joh 14,1f)
Diese Zusage tut gut und tröstet uns. Wir dürfen diese Worte ganz persönlich für uns nehmen. Und wir brauchen uns keine Gedanken zu machen, ob dann ein längerer oder kürzerer Zeitabschnitt zwischen Sterben und Auferstehen liegt. Uns erwartet etwas ganz Herrliches, eine Wohnung bei Gott.
Die „rechte Straße“ – das ist keine Autobahn mit Auffahrt und Abfahrt, die schnellstmögliche Strecke zwischen Geburt und Tod. Es geht nicht um geplante Lebenswege, sondern um die rechten Wege, das heißt: Den für mich richtigen Weg: Da gibt es Wegstrecken, da pulsiert das Leben und ich spüre das Herz schlagen: Aus Liebe, aus Leidenschaft, aus Begeisterung. Dann wird es auch mal eng, bedrohlich, schwierig; die Angst schnürt mich ein und Dinge stellen sich mir in den Weg. Ich weiß nicht: Kann ich noch Drumherum kommen oder muss ich da durch?
Und hoffentlich finde ich auch immer mal die „grüne Aue“ und das „frische Wasser“: Zeiten zum Ausruhen und Entspannen; Orte, wo ich gerne bin und bleiben möchte; Begegnungen, in denen ich meinen Lebensdurst stillen kann.
Ich mag den Psalm 23, weil er so eine Ruhe und Zuversicht ausstrahlt. Mitten in einem bewegten Leben, mitten unterm Laufen geht es um ein Bleiben. Es geht um ein Leben im Hier und Jetzt.
Jesus sagt: „Ich bin der gute Hirte. Wenn mir auch keiner vorhersagen kann, wie mein Leben weitergeht und wie alles am Ende ausgeht, so vertraue ich doch darauf, dass dieser Hirte mitgeht, mich führt auf rechter Straße und ich bei ihm bleiben werde – immerdar.
Herzliche Einladung zum Familiengottesdienst zu Erntedank am Sonntag, 03. Oktober um 10.00 Uhr im Pfarrgarten.
… des Herren Gnad und große Treu. Sie hat kein End den langen Tag, drauf jeder sich verlassen mag. (EG 440,1)
Gott ist uns nahe auch dann, wenn er uns ferne scheint, auch dann, wenn wir ihn für abwesend halten und wir darum von ihm absehen. Er ist bei uns auch, wenn wir meinen, wir müssten jetzt ohne ihn auskommen und zurechtkommen. Auch dann steht er uns zur Seite. Es kann sein, dass wir das nicht sehen oder es bezweifeln. Aber es gilt: Seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende. Wir dürfen aufatmen, selbst wenn uns manchmal anders zumute ist.
Als Christen werden wir immer wieder eingeladen, die Geschichte vom barmherzigen Gott weiterzuerzählen und uns mit Jesus auf den Weg machen. Gott trägt und erträgt die Welt. Gott trägt in Christus auch uns Und all das ohne Ende. Das ist ein wunderbares Bild. So wie die Sonne jeden Morgen aufgeht, so ist Gottes Mitgefühl immer neu und frisch. Seine Barmherzigkeit ist wie die Sonne, die unser Leben und unsere Welt von innen heraus erwärmt.
Das ist die Hoffnung, von der wir als Christen leben. Gerade dann, wenn wir immer wieder „noch“ sagen müssen. Dieser kleine Raum für die Hoffnung ist in Wahrheit ganz groß.
Unser Gemeindebrief „Kirche im Blick“ Ausgabe 44 ist da und wird in den nächsten Tagen verteilt.
Mehr zu unserem Gemeindebrief finden sie HIER!